Die Tiefenpsychologie versteht Symptome und Störungsbilder unter der Berücksichtigung der Lebensgeschichte eines Menschen. Dabei konzentriert sich der Therapeut auf die Art und den Umfang der frühkindlichen Traumata und deren Bedeutung im Hier und Jetzt. Diese Traumata geschehen oft vor dem Hintergrund belastender Lebensereignisse oder schwieriger Beziehungserfahrungen mit wichtigen Personen. Die Folge können verdrängte Ängste, Gefühle, Bedürfnisse aber auch komplexe Entwicklungsstörungen sein, die den Betroffenen in Form von Symptomen akut oder chronisch belasten. Meist werden diese Symptome durch aktuelle Lebensereignis ausgelöst oder verstärkt. Um eine Therapie erfolgreich zu gestalten, ist daher eine genaue Diagnostik der früheren und aktuellen Lebenswelt nötig. Hierzu zählt insbesondere das sorgsame und sensible Betrachten des familiären, schulischen und freizeitlichen Umfeldes des Kindes/des Jugendlichen. Daher können neben den Eltern, je nach Wunsch und Notwendigkeit, auch andere Akteure der Lebenswelt (Großeltern, Lehrer, Erzieher etc.) mit einbezogen werden.